Starke Kommunikation für ein gesundes Arbeitsklima


tarke Kommunikation für ein gesundes Arbeitsklima

Ansprechpartnerinnen Projekt
„Gesundheit-Arbeit-Leben“:

Katrin Balk

Projektmitarbeiterin

Telefon: 0335 5554 - 244
Telefax: 0335 5554 - 203

katrin.balk@hwk-ff.de

Luisa Vanessa Brunotte

Integrationsmitarbeiterin

Telefon: 0335 5554 - 240
Telefax: 0335 5554 - 203

luisa.brunotte@hwk-ff.de

Ansprechpartnerin Projekt
„Klimawandel – HandwerkGoesGreen“:

Nina Wood

Projektleiterin Klimawandel

Telefon: 0335 5554 - 263
Telefax: 0335 5554 - 203

nina.wood@hwk-ff.de

Gemeinschaftsveranstaltung der Projekte

Gemeinschaftsveranstaltung der Projekte

„Konflikt macht klug!“

Neun Teilnehmer aus sechs Firmen nahmen im Rahmen der Projekte „Gesundheit–Arbeit–Leben“ und „Anpassung an den Klimawandel – HandwerkGoesGreen“ an einer Weiterbildungsveranstaltung zum Thema „Starke Kommunikation für ein gesundes Arbeitsklima“ teil. Alle nahmen daraus etwas in ihre Unternehmen mit.

„Starke Kommunikation für ein gesundes Arbeitsklima“ – so der Titel einer Veranstaltung in der Handwerkskammer Frankfurt (Oder) – Region Ostbrandenburg. Vertreter/-innen verschiedener Firmen folgten interessiert den Ausführungen der freien Wirtschaftsdozentin, Dr. Kristina Setzkorn. Im Zentrum ihres Vortrages und der sich anschließenden Diskussion ging es um Fragen mit denen man in der täglichen Arbeit konfrontiert ist: Wie gelingt mir gegenüber meinen Mitarbeitern eine stets wertschätzende Kommunikation? Wie reagiere ich auf Kritik oder gar verbale persönliche Angriffe?

„Mehr den Einzelnen im Blick haben“

„Ich nehme aus solchen Weiterbildungsveranstaltungen grundsätzlich immer etwas mit“, sagte Yvonne Rühle, Betriebsteilleiterin der Perfekta GmbH, einer Glas- und Gebäudereinigung, in Fürstenwalde. „Wir sind ein Unternehmen mit internationalem Personal. Viele haben Sprachprobleme. In unterschiedlichen Kulturen herrschen unterschiedliche Auffassungen über Sauberkeit. Ich muss also viel kommunizieren, Leistungskataloge der Kunden den Mitarbeitern verständlich machen. Den Kunden aber auch verständlich machen, dass nicht alle meine Mitarbeiter immer in der Lage sind, die Leistungskataloge zu lesen. Die Probleme sind also vielschichtig.“ Zimmerermeister Mario Herde aus Briesen nahm mit einem ganz anderen Motiv an der Veranstaltung aus dem Projekt Gesundheit – Arbeit – Leben der Handwerkskammer teil. „Ich bin noch Einzelunternehmer. Ich will aber gut vorbereitet sein, wenn es dazu kommt, dass ich mein Unternehmen vergrößern möchte. Außerdem wollte ich von anderen erfahren, auf was sie in ihren Firmen achten, etwa bei Einstellungsgesprächen oder wenn es Probleme im Team gibt. Und da habe ich hier eine Menge mitgenommen. Ich fand die Veranstaltung hilfreich und werde sicher auch weitere Angebote wahrnehmen.“

„Um Dinge zu ändern die falsch sind, muss man erkennen, welche Dinge man selbst falsch macht“

Geschäftsführer Christian Bönisch von der Schlosserei Bönisch findet, dass gerade in kleineren Familienunternehmen wie dem seinen, Kommunikation „eine sehr wichtige Sache ist. Und da es in der Firma immer mal wieder diese konkreten Herausforderungen gibt, sprach mich das Weiterbildungsangebot: ´Eine starke Kommunikation für ein gesundes Betriebsklima` sofort an. Richtig gut fand ich, dass es hier sowohl von der Referentin wie auch von den Teilnehmern gute Tipps gab. Etwa, dass es leichter ist, mit extrovertierten als introvertierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu kommunizieren. Auf der einen Seite gab mir die Veranstaltung doch das Gefühl, dass wir bei unseren 15 Mitarbeiter/-innen ziemlich viel richtigmachen. Zugleich habe ich heute gelernt, dass wir zumindest in einer kommunikativen Sache auch einen konkreten Fehler gemacht haben. Das werde ich in Zukunft versuchen zu ändern!“

Auch Deeskalieren will gelernt sein

Und so tauchten in der Diskussion manche Fragen auf, mit denen Handwerksbetriebe in ihrem Alltag immer wieder konfrontiert sind. Virgina Hildebrandt von der Bönisch GbR wollte von Dr. Setzkorn erfahren, wie denn ein Vorarbeiter reagieren solle, wenn plötzlich der Kunde auf der Baustelle stehe und die Arbeiter der Firma angeht. „Deeskalieren“, lautete der erste Teil der Antwort. Dies war zugleich ein praktisches Beispiel, das den Teilnehmer/-innen zugleich deutlich machte, wie wichtig es ist, auch Mitarbeiter der unteren Führungsebenen im Bereich Kommunikation zu schulen. „Wir bieten unseren Teamleiter/-innen immer an, im Rahmen der Möglichkeiten an solchen Schulungen teilzunehmen“, teilte Yvonne Rüdiger von der perfecta GmbH mit.

„Ein unzufriedener Mitarbeiter kann der Firma mehr schaden, als ein unzufriedener Kunde“

Dr. Kristina Setzkorn wies daraufhin, dass man darauf achten müsse, dass die Auftragslage einer solchen Weiterbildung nicht permanent entgegensteht. Anbieten alleine reiche eben nicht. Es gelte vielmehr eben jenen Rahmen zu schaffen, der eine Fortbildung auch möglich macht. Hinzu komme, dass das Thema Mitarbeiterführung angesichts des sich verschärfenden Fachkräfte- und Personalmangels immer wichtiger wird.  Schließlich könne ein unzufriedener Mitarbeiter dem Unternehmen mehr schaden als ein unzufriedener Kunde. „Was tue ich, wenn ich von einem Mitarbeiter oder einer Mitarbeiterin persönlich angegangen werde?“, war eine in diesem Zusammenhang diskutierte Frage. Setzkorns Rat: „Sagen Sie ihm das! Sprechen Sie von sich selbst! Sagen Sie ihm, dass Sie sich in diesem Moment von ihm persönlich beleidigt oder angegangen fühlen! Nutzen Sie dafür Antworten wie: ‚Ich finde dein Benehmen mir gegenüber anmaßend.‘ Oder: ‚Ich fühle mich angegriffen!‘ Gehen Sie dem Konflikt aber nicht aus dem Weg. Tragen Sie ihn aus. Sie lernen dabei. Es gilt immer: Konflikt macht klug!“

„Loben vor allen, kritisieren unter vier Augen“…

… sei eine einfache Grundregel der Mitarbeiterkommunikation für ein gesundes Betriebsklima“, erläuterte die Referentin, bevor sie die Diskussion auf die äußerlichen Umstände eines Mitarbeitergespräches lenkte. Virgina Hildebrandt von der Bönisch GbR und Jan Mutschler von der DVAG schilderten persönliche Erfahrungen aus früheren, mit ihnen geführten Mitarbeitergesprächen. Die Schilderungen ließen den Schluss zu, dass die Gesprächsführer sich nur unzureichend oder gar nicht auf das Mitarbeitergespräch vorbereitet hatten. Dr. Setzkorn bezeichnete dies als absolutes „no go“. „Jedes Einstellungs-, Bewerbungs- oder Mitarbeitergespräch müsse sehr gut vorbereitet sein. Jeder sollte sicherstellen, dass er in dieser Zeit weder durch Anrufe noch durch Personen gestört werde. Der Mitarbeiter, die Mitarbeiterin müssen das Gefühl haben, dass Sie völlig fokussiert und ‚ganz Ohr‘ sind.“ Am Ende stimmten alle Teilnehmer/-innen der mehrfach geäußerten These der Referentin zu, dass in Deutschland zwar sehr viel von lebenslangem Lernen die Rede ist. Das aber der Bereich Mitarbeiterführung, von großen Unternehmen einmal abgesehen, oft sträflich vernachlässigt werde. Yvonne Rühle von der Perfekta GmbH zog am Ende der Weiterbildung ein sehr persönliches Fazit: „Was ich heute hier mitgenommen habe? Dass wir in Zukunft vielleicht mehr auf Einzelgespräche statt auf Teambesprechungen setzen, den Einzelnen mehr im Blick haben sollten und mehr Zeit in Mitarbeitergespräche investieren müssen. Das war eine wirklich hilfreiche Weiterbildung.“

Frankfurt (Oder), den 05.07.2023, Mirko Schwanitz

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