Angekommen im Abenteuer Arbeitswelt


Biesenthal. Kai Hasse sitzt am Computer und arbeitet an einem Plan. Einem Installationsplan für Elektrotechnik, der alle Objekte verzeichnet, die Teil einer elektrischen Anlage z. B. in einem Haus sind. Dass er das tut und dass er das von Tag zu Tag besser kann, daran hat der 29-Jährige vor einem halben Jahr nicht gedacht. Auch nicht, dass er einen festen Arbeitsplatz haben wird.

In einer überbetrieblichen Ausbildung hatte der junge Mann aus Eberswalde eine Ausbildung zum Kaufmann für Bürokommunikation absolviert, eine Arbeit fand er damit nicht. Immer fand er in kurzfristigen Projekten Beschäftigung, machte sich auch durchaus Hoffnungen, das sich daraus eine Festanstellung ergeben könnte. Fehlanzeige. Bis ihm im vergangenen Jahr im Jobcenter ein Flyer in die Hände geriet, der über das Projekt “Abenteuer Arbeitswelt” informierte. Ein Projekt, das die Handwerkskammer Frankfurt (Oder) gemeinsam mit der Nestor Bildungsinstitut GmbH umsetzt und das sich an Jugendliche und junge Erwachsene bis 35 wendet mit dem Ziel, ihnen zu einem Schulabschluss, einer Ausbildung oder einem Arbeitsplatz zu verhelfen. Kai Hasse fühlte sich angesprochen und startete im November in eben dieses “Abenteuer”. “Die Voraussetzungen der Teilnehmer waren sehr unterschiedlich. Da ich eine abgeschlossene Berufsausbildung hatte, ging es bei mir vor allem um Bewerbertraining”, sagt der junge Eberswalder. Dann ging alles ganz schnell.

Zeitgleich hatte André Ihlow, Geschäftsführer der Elektro Ihlow GmbH in Biesenthal, auf einer Informationsveranstaltung der Handwerkskammer Frankfurt (Oder) von diesem Programm erfahren. “Ich suchte händeringend einen Zeichner mit PC-Kenntnissen für unser Unternehmen”, sagt der Firmenchef. Wissend, dass diese Fachkräfte rar sind. Ihm wurde Kai Hasse vermittelt, der als gelernter Bürokaufmann zumindest über fundierte PC-Kenntnisse verfügte.

“Am 1. Februar war ich zum Vorstellungsgespräch hier, einen Tag später habe ich schon anfangen können”, berichtet Kai Hasse. Mit dem Jobcenter wurde ein Praktikum vereinbart, in dem die Firma und der junge Mann feststellen sollten, ob sie zueinander passen. Nach drei Wochen wurde ein unbefristeter Arbeitsvertrag daraus. Insgesamt, so der Firmenchef, sei die Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer und dem Jobcenter sehr konstruktiv und unkompliziert verlaufen.

“Das Fachspezifische, also alles, was mit Elektrotechnik zusammenhängt, wird er bei uns lernen. Wir kümmern uns selbstverständlich um die Weiterbildung”, versichert André Ihlow – der froh ist, auf diesem Weg einen hoch motivierten Mitarbeiter gefunden zu haben. Kai Hasse ist jetzt dabei, sich immer besser in die Programme einzuarbeiten und gleichzeitig die Abläufe in der Firma mit ihren rund 20 Mitarbeitern kennenzulernen. Für ihn ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Vieles probiert er selbst aus, sucht nach Lösungen. Er scheint angekommen zu sein im Abenteuer Arbeitswelt.

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