Jetzt bin ich ein Gebäudeenergieberater!


Ein logischer Schritt: Vom Schornsteinfeger zum Energieberater

Roy Köppen, Gebäudeenergieberater

Roy Köppen ist 38 Jahre alt, Schornsteinfegermeister und hat erst vor Kurzem eine Zusatzqualifzierung zum Gebäudeenergieberater abgeschlossen. „Warum ich das gemacht habe? Die Arbeitsbedingungen für mein Gewerbe ändern sich mit der Energiewende drastisch. Und ich habe noch einige Jahrzehnte Arbeitsleben vor mir. Da heißt es am Ball zu bleiben, wenn ich auch in 10 Jahren meinen Job ausführen möchte“, sagt er. Das ist ihm Begründung genug für die Teilnahme an dem berufsbegleitenden Lehrgang der Handwerkskammer Frankfurt (Oder) – Region Ostbrandenburg, der immerhin ein halbes Jahr dauerte und am 9. Mai mit den Prüfungen endete, die Köppen mit hervorragendem Ergebnis absolvierte.

Es war nicht sein erster Lehrgang, mit dem Köppen seine Kompetenz als Schornsteinfegermeister ergänzt.
„Ich bin gleichzeitig auch Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten, das heißt, ich darf auch bestimmte Tätigkeiten, die sonst nur ein Elektriker vornehmen darf, ausführen. Ich bin Fachkraft für Rauchwarnmelder und ich hatte mich nach meiner Berufsausbildung auch einige Jahre in der Bauwirtschaft umgesehen. Ich verstehe also auch etwas von Häusern, mehr als ein Schornsteinfeger üblicherweise verstehen muss“, erläutert er.

Mit dem Gebäudeenergieberater hat er nun einen Abschluss in der Tasche, „der absolut zukunftstauglich ist. Mit der Energiewende werden auch künftig immer neue Vorschriften erlassen werden, die auf hocheffiziente Energiesparhäuser hinauslaufen. Heizungen müssen nach- und umgerüstet werden, die Schadstoffausstöße müssen weiter minimiert werden. Das produziert einen enormen Beratungsbedarf. Und das ist die Schnittstelle, an der ich dem Bauherrn oder Architekten beratend unterstützen kann.”, sagt er.

Die Ausbildung hat ihm dazu das nötige Rüstzeug gegeben: Er kann Bauwerke in Bezug auf Energieverbrauch bewerten, er weiß um die verschiedensten Möglichkeiten der Sanierung von Gebäuden, die auf Energieeinsparung und Minimierung von Schadstoffausstößen hinauslaufen. Das geht vom Einsatz von dämmenden Fenstern über die Dämmung von Fassaden oder Dächern bis hin zum Einbau moderner Heizungstechnik oder die Wahl des Brennstoffes. Der Energieberater kennt sich mit mit Anlagentechnik auf, er weiß um die rechtlichen Grundlagen wie Energieeinsparverordnung, er kann Konzepte zur Verbesserung der Energiebilanz eines Gebäudes entwickeln und geplante Modernisierungsmaßnahme baurechtlich bewerten, damit sie auch problemlos das Genehmigungsverfahren passieren. „Als Schornsteinfeger habe ich ohnehin schon viel mit dem Thema Energie zu tun, da lag es doch nahe, auch den Schein für den Energieberater zu machen“, fügt Roy Köppen hinzu.

Dabei war er, als er noch Schüler war, eher zufällig zu seinem Beruf gekommen. „Meine Mutter hatte gesagt: Junge, wie wäre es, wenn du Schornsteinfeger wirst? Ich hatte gesagt: Nee Mama, da mache ich mich ja immer schmutzig“, erinnert er sich. „Dann bin ich es aber doch geworden und ich muss sagen, ich habe es nie bereut. Vor elf Jahren absolvierte er seine Meisterausbildung, seit wenigen Monaten hat er einen eigenen Kehrbezirk: die Stadt Templin und ihr unmittelbares Umland. Das bedeutet zwar einige Fahrerei für den in Strausberg wohnhaften Schornsteinfegermeister. „Aber die nehme ich gern in Kauf. Ich mag die Region, ich mag die Landschaft und ich mag die Mentalität der Leute hier. Die ist gerade und schnörkellos. Übrigens kommt meine Frau auch aus der Uckermark, da wusste ich schon in etwa, was mich erwartet, als ich diesen Kehrbezirk hier übernahm.“

Volkmar Zibulski

Ressortleiter Meisterschule/Weiterbildung

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